Adventskonzert – klangvoll und zart

Der Kontrast könnte kaum größer sein: Auf der einen Seite der raumfüllende Klang des Blasorchesters, auf der anderen Seite das zart gezupfte Spiel des Cembalos. Dass das sehr gut zusammengeht, zeigte das Adventskonzert der Stadtmusik in der Bonifatiuskirche. Aufgeführt wurden Werke von William Byrd und anderer Komponisten der Renaissance, aber auch moderne Werke, die sich auf die Musik jener Zeit beziehen. Interpreten waren die Stadtmusik mit Dirigent Phillip Boyle und die Cembalistin Weronika Paine. Das Interesse war groß – schließlich hört man ein Cembalo nicht alle Tage live. Die Kirche war sehr gut besetzt. Und das schlug sich auch im Kollektenergebnis nieder. Es war nach dem Rekord beim Benefizkonzert für die Ukraine vor Jahresfrist das beste, das jemals bei einem Adventskonzert der Stadtmusik erzielt wurde. Die Lesungen von Pfarrerin Gudrun Mauvais und Pfarrer Joachim Giesler trugen das Ihre zu einem gelungenen Konzert bei.

Foto: Barbara Ruda, Badische Zeitung

Presseberichte:

Strahlende Klänge der Stadtmusik in der Kirche St. Bonifatius

Gastmusikerin Weronika Paine bereicherte die Veranstaltung in der Kirche St. Bonifatius mit Beiträgen auf dem Cembalo. Aber passt das überhaupt zusammen: hier die volltönende Blasmusik und dort das feine, gezupfte Tasteninstrument aus der Renaissance- und Barockzeit? Ja, es passte und ergänzte sich zu einem stimmungsvollen Klangerlebnis.

Oberbadische Zeitung vom 11.12.2023; Regine Ounas-Kräusel
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Klangvolumen und federleichte Töne beim Adventskonzert der Stadtmusik Lörrach

Beim Adventskonzert in der St. Bonifatiuskirche hat sich die Stadtmusik, unter Leitung von Phillip Boyle, dem englischen Komponisten William Byrd und Musik der Renaissance gewidmet. Dazu gab es Wort-Impulse zum Advent.

Adventskonzert 2023

Die Stadtmusik Lörrach lädt herzlich ein zum Adventskonzert am Samstag, 9. Dezember
11 Uhr, in der Kirche St. Bonifatius.

Programmnotizen

William Byrd, einer der größten englischen Komponisten der Renaissance, ist heute vor allem durch die umfangreichen Sammlungen seiner Cembalo-Musik im Fitzwilliam Virginal Book und im My Ladye Nevells Booke bekannt. Ein großer Teil von Byrds Schaffen war Musik für das Cembalo, ein damals beliebtes gezupftes Tasteninstrument. Warum sollte sich ein Blasorchester im 21. Jahrhundert dafür interessieren?

Nach der ersten modernen Ausgabe von Fitzwilliam 1899, begann Byrd wieder Anerkennung zu finden. Gordon Jacob, damals noch Kompositionsstudent am Royal College of Music, erhielt 1923 den Auftrag, ein Orchesterwerk zu schreiben, um den Komponisten anlässlich seines 300. Todestages zu würdigen. Dieses Original ist verloren gegangen, aber die erweiterte  Blasorchesterversion, die Jacob ein Jahr später schrieb und die auf sechs Stücken aus dem Fitzwilliam basiert, ist zu einem Standardwerk im Blasorchesterrepertoire geworden.

Anlässlich des 400. Todestages von William Byrd und des 100-Jahr-Jubiläums von Jacobs William Byrd Suite präsentieren wir ein Programm, das sich um Byrd und die englische Renaissance dreht. Wir freuen uns sehr, die virtuose junge polnische Cembalistin Weronika Paine aus Basel als Gastsolistin dabei zu haben. Sie ergänzt das Programm mit Stücken aus den oben genannten Sammlungen auf dem Cembalo.

Das Konzertprogramm ist vielschichtig; nur wenige der Stücke stammen von einer einzigen Person. Die meisten Stücke wurden zuerst von englischen Komponisten des 16. Jh. geschrieben und dann von Komponisten des 19. und 20. Jh. neu bearbeitet. Jacobs William Byrd Suite ist erneut Gegenstand einer Neuausgabe von Andrew Trachsel geworden. Aber selbst Byrd hat nicht bei null angefangen; The Earle of Oxford‘s Marche enthalten vielleicht die Signatur-Trompetenfanfaren des Earls, und Lord Willobie‘s Welcome Home wurde als Lied von Byrds Zeitgenossen John Downland geschrieben und von Byrd in eine Cembalo-Komposition verwandelt, ähnlich wie Jacob es mit Byrds Werken tat. Oder wie es der romantische Komponist Vaughan-Williams mit Byrds Lehrer Thomas Tallis tat. Vaughan-Williams nahm eine der Hymnen von Tallis, fügte ihr eine gehörige Portion romantischer Fantasie hinzu und schuf so aus dem bereits ausgezeichneten Choral eine weitere ergreifende Komposition.

Der tschechische Romantiker Smetana, der vor allem für Die Moldau bekannt ist, verfolgte einen noch freieren Ansatz, als er einen Marsch zum 300. Geburtstag von William Shakespeare (ebenfalls ein Zeitgenosse von Byrd) schrieb. Er schrieb das musikalische Material selbst, inspiriert von Figuren aus Shakespeares Stücken.
Viele der Stücke in diesem Programm sind beliebte Tänze der Renaissance, wie Alman, Bransle, Jig und Canarios. Die Pavane war ein schreitender Eingangstanz, auf den immer eine sprunghafte Gaillarde folgte. Jacobs alleinstehende Pavana erhält in unserem Konzert die dazugehörende Gaillarde. Viele der Tänze basieren auf Bass-Ostinaten, im Englischen „Grounds“ genannt: verschiedene Variationen werden dabei über ein Muster von Bassnoten gespielt. Beispiele dafür sind in The Queens Alman oder My Ladye Nevells Grownde zu hören. The Bells ist ein Extrembeispiel, bei dem der wiederholte Bass nur aus zwei Tönen besteht – fast wie Renaissance-Minimalismus.

William Kempe war einer der ersten Shakespeare-Darsteller und ein Tänzer, der für einen Morris-Tanz berühmt wurde, bei dem er 177 Kilometer von London nach Norwich in neun
Tagen zurücklegte. An ihn erinnert die Tanzmelodie Kemp’s Jig.

Die Quellen von Sparkes A Medieval Christmas reichen bis ins 15. und 16. Jahrhundert zurück und geben den mittelalterlichen Melodien auch in der Renaissance einen festen Platz. Coventry Carol ist heute noch ein beliebtes Weihnachtslied in England. Der Text erzählt vom Kindermord in Bethlehem, als König Herodes anordnet, alle Jungen unter zwei Jahren zu ermorden.
Phillip Boyle, Dirigent

Programm

Henry VIII. (1491-1547)
arr. Bernhard Wüthrich
Royal Fanfare

William Byrd (1543–1623)
Praeludium in C-Dur *
Nr. 24 in Fitzwilliam Virginal Book

Gordon Jacob (1895-1984)
ed. Andrew Trachsel
William Byrd Suite (1923)
I. The Earle of Oxford’s Marche
(Nr. 259 in Fitzwilliam Virginal Book)
II. Pavana
(Nr. 174 in Fitzwilliam Virginal Book)
William Byrd

Galliarda in A-Moll *
(Nr. 175 in Fitzwilliam Virginal Book)

Lesung

Franco Cesarini (1961-)
Renaissance Suite
I. Vive Henri IV (Anon, c.1590)
II. Kemp’s Jig (Anon, c. 1600)
III. Canario (Anon, c. 1500)
IV. Bransle de Chevaux (Anon., c. 1590)

William Byrd
The Queenes Alman *
(Nr. 172 in Fitzwilliam Virginal Book)

Lesung

William Byrd
Jhon come kisse me now *
(Nr. 10 in Fitzwilliam Virginal Book)

Ralph Vaughan-Williams (1872-1958)
arr. Jay Bocook
Fantasia on a Theme by Thomas Tallis (1505–1585)

William Byrd
My Ladye Nevells Grownde *
Nr. 1 in My Ladye Nevells Booke (1591)

Bedřich Smetana (1824–1884)
arr. John Glenesk Mortimer
Marsch für das Shakespeare-Festival, op.20 (1864)

Lesung

William Byrd
William Byrd Suite
III. Jhon come kisse me now
(Nr. 10 in Fitzwilliam Virginal Book)
VI. The Bells
(Nr. 69 in Fitzwilliam Virginal Book)

Lesung

William Byrd
Lord Willobies Welcome Home *
Nr. 33 in My Ladye Nevells Booke (1591)

Philip Sparke (1951-)
A Medieval Christmas
I. Gaudete (Anon, 1582)
II. Coventry Carol (Anon, 1591)
III. In dulci jubilo (Anon, c.1400)

Lesungen: Pfarrer Joachim Giesler und Pfarrerin Gudrun Mauvais
* Solo für Cembalo

 

Solistin

Weronika Paine ist eine preisgekrönte Cemba-listin und Organistin, die sich für historischen Tanz und Cantus-Firmus-Technik begeistert.

Ausgebildet an der renommierten Schola Cantorum Basiliensis, ist sie bestrebt, die Erfahrung von Schönheit mit ihrem Publikum zu teilen. Weronika liebt es, ihre Darbietungen zu kontextualisieren, und kann auf eine vielfältige internationale Konzerttätigkeit als Solistin und Kammermusikerin zurückblicken.

Der Fischer und seine Frau

“Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See, myne Fru de Ilsebill will nich so, as ik wol will”: Das Jugendorchester der Stadtmusik unter der Leitung von Jasmin Weinelt hat am 25. November bei der Kinderbuchmesse im Burghof vor großem Publikum Jean Balissats Märchen-Vertonung “Der Fischer und seine Frau” aufgeführt. Irena Reitz als Sprecherin  in Fischerkleidung erzählte das Grimmsche Märchen den kleinen und großen Zuhörern ausdrucksstark und kindgerecht. Und die Moral von der Geschicht’: Wünsch dir was, aber übertreib’ es nicht.

Gemeinsames Totengedenken

Gemeinsam haben die Singgemeinschaft Lörrach und die Stadtmusik Lörrach am 26. November auf dem Hauptfriedhof der verstorbenen Mitglieder beider Vereine gedacht. Frank-Michael Littwin, Vorsitzender der Singgemeinschaft, trug die Geschichte vom verlorenen Ton vor, die sehr gut zu den singenden und musizierenden Vereinen passt. Er verlas die Namen der im vergangenen Jahr verstorbenen Mitglieder der Singgemeinschaft, darunter der ehemalige Vorsitzende Walter Schärtel; für jedes Mitglied wurde eine Kerze entzündet. Der Chor New Formation sang unter der Leitung von Nikos Ibarra R. Mante einige Lieder. Für die Stadtmusik verlas Vorsitzender Daniel Gramespacher die Namen der Verstorbenen, darunter Dieter Kiefer (Vorsitzender von 1993 bis 1998) sowie die früher aktiven Ehrenmitglieder Gerd Biechele (Posaune) und Peter Schweizer (Trompete). Unter der Leitung von Ortwin Burkheiser spielte das Blasorchester Choräle, etwa “Eventide” und “Näher, mein Gott zu dir”.

Stadtmusik pflegt Freundschaft mit Sens

Die musikalische Freundschaft zwischen Sens und Lörrach lebt: Die Stadtmusik Lörrach besuchte  vom 17. bis 19. November 2023 die französische Partnerstadt. Höhepunkt war ein Konzert mit dem Orchestre d‘Harmonie du Grand Sénonais, mit dem die Lörracher seit 57 Jahren verbunden sind.

Ein kleiner Wermutstropfen für die 40-köpfige Reisegruppe war allenfalls das teils regnerische Wetter. Umso herzlicher war der Empfang der Gastgeber, die vor allem bei Speis und Trank nichts ausließen, um die Musikerinnen und Musiker aus Lörrach zu verwöhnen.  Am Freitagabend probte die  beiden Vereine gemeinsam in einem rund 60-köpfigen Orchester; schließlich sollte bei drei Stücken gemeinsam musiziert werden. Am Samstagvormittag erkundeten die Lörracher bei einer von Udo Burger konzipierten Rallye mit witzigen Aufgaben in Teams die Sehenswürdigkeiten der Innenstadt von Sens.

Highlight war das abendliche Konzert im Rathaus. Der architektonisch beeindruckende Saal war voll besetzt, die Resonanz so groß, dass die Programmzettel bald ausgingen und aus dem Trauzimmer nebenan gepolsterte Sitzbänke herbeigeschafft werden mussten. Das Orchestre d‘Harmonie du Grand Sénonais unter der Leitung von David Riva eröffnete das Konzert mit temperamentvollen Werken aus Spanien. Kurzfristig verstärkten einige Lörracher das französische Blasorchester. Umgekehrt spielten anschließend zwei Franzosen bei den Lörrachern mit.

Unter der Leitung von Phillip Boyle präsentierte die Stadtmusik einen Teil ihres bevorstehenden Adventskonzertes – mit Musik, die auf William Byrd und die Renaissance zurückgeht. Die Herzen der Zuhörer eroberte sie mit „Les Champs Elysées” als Zugabe. Das vereinigte Orchester knüpfte da mit einem viel beklatschten Medley mit Chansons von Edith Piaf nahtlos an. Und die Europahymne alias Beethovens Ode an die Freude war ein überaus passender Abschluss. Bürgermeister Paul Antoine de Carville zeigte sich erfreut über das harmonische Miteinander der beiden Vereine als Zeichen der engen Verbundenheit zwischen Frankreich und Deutschland.  „Es ist lange her, dass wir eine solche Aufführung hatten – zur Wiederholung empfohlen“, schrieb der Gemeinderat Daniel Tellier auf seinem Facebook-Account. Und die Stadt Sens sprach im Internet von einem außergewöhnlichen Musikerereignis, einen magischen Abend und einem unglaublichen Ergebnis.

Am Rande des Konzertes gab es ein Wiedersehen zwischen Erwin Bannwarth, der schon 1966 bei der Gründung der Jumelage mit der Stadtmusik Lörrach in Sens war, und Jacques Gyssels, dem früheren Dirigenten der Franzosen. Nach dem Konzert feierten die beiden Vereine noch lange im Probelokal des Orchestre d‘Harmonie de Grand Sénonais ihre seit bald 60 Jahren währende Freundschaft und tauschte – vor allem ess- und trinkbare – Geschenke aus. Unter anderem Fotos an der Wand weckten manche Erinnerung an frühere Begegnungen.  Stadtmusik-Vorsitzender Daniel Gramespacher lud die Franzosen mit Olivier Dupré an der Spitze zum Gegenbesuch nach Lörrach ein. Es möge nicht wieder sieben Jahre bis zu einer neuerlichen Begegnung dauern, war man sich einig.

Anne Dessenne, die Frau für alle französischen Fälle in der Lörracher Stadtmusik, und Irene Hedrich von Lörrach International nutzten die Konzertreise zu Gesprächen mit Vertretern des Französisch-Deutschen Vereins, des Städtepartnerschaftsvereins, des Museumsvereins und der Volkshochschule in Sens. Als Programmpunkt gesetzt und erneut ein Erlebnis für die Lörracher Stadtmusik war, den Sonntagsgottesdienst in der imposanten Kathedrale, der ersten gotischen überhaupt, musikalisch mitzugestalten, bevor es nach einer letzten Stärkung auf den Heimweg ging.

Fotos: Benedikt Walter / Alexander Ziegler

Neu im Ausbildungsprogramm: Blockflötenunterricht

Neu in unserem Ausbildungsprogramm ist ein Blockflötenkurs für Kinder (Mindestalter 5 J.). Der nächste Kurs startet am 10. Januar 2024 und findet wöchentlich, immer Mittwochnachmittag im Haus der Stadtmusik statt. In kleinen Gruppen von 6-8 Kindern wird damit spielerisch der Einstieg in das gemeinsame Musizieren mit einem Blasinstrument geboten.

Das Ziel ist es, nach ein bis zwei Jahren den Einstieg in den Unterricht für ein Blasinstrument zu erleichtern, das im Blasorchester zum Einsatz kommt: Querflöte, Oboe, Fagott, Klarinette, Saxophon, Waldhorn, Trompete, Posaune, Euphonium oder Tuba.

Weitere Informationen finden sie hier. 

 

Programmbeitrag der Orchesterteenies bei der Kinderbuchmesse »Der Fischer und seine Frau«

„Es war einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten zusammen in einer kleinen Fischerhütte, dicht an der See, und der Fischer ging alle Tage hin und angelte; und er angelte und angelte. So saß er auch einmal mit seiner Angel und sah immer in das klare Wasser hinein; und so saß er nun und saß…“

So beginnt das Märchen „Der Fischer und seine Frau“, das die Gebrüder Grimm in ihre Sammlung aufgenommen haben. Der Westschweizer Komponist Jean Balissat (1936 bis 2007) vertonte diese Geschichte in einem musikalischen Märchen für Blasorchester und Erzähler.

Das Jugendorchester der Stadtmusik Lörrach unter der Leitung von Jasmin Weinelt bereitet sich derzeit für die Aufführung dieses Programmbeitrags an der Kinderbuchmesse in Lörrach vor.

Aufgeführt wird die musikalisch begleitete Erzählung am Samstag 25.11.2023 um 15 Uhr im Burghof Lörrach.

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Jugendorchester erfreut Senioren in Gevita

Jung spielt für Alt: Das Jugendorchester der Stadtmusik hat am 23. September bei der Gevita Seniorenresidenz in Tumringen ein Platzkonzert gegeben. Angedacht worden war dies bereits Ende 2022, als ein Brassensemble der Stadtmusik beim Adventsmarkt der Gevita gespielt hatte. Bei besten Bedingungen – sonnig, aber nicht zu warm – spielten nun die Jungen und Mädchen unter der Leitung von Jasmin Weinelt klassische und moderne Stücke. Die Seniorinnen und Senioren freuten sich sehr über die musikalischen Darbietungen und applaudierten kräftig. Gevita-Sozialdienstleiterin Marina Mayerhofer, die seit kurzem in der Stadtmusik Tuba spielt, überreichte der Dirigentin sowie den Musikerinnen und Musikern jeweils ein kleines Präsent.

Stadtmusik startet nach Sommerpause wieder mit Proben

Die Sommerpause der Stadtmusik Lörrach endet am 29. August. Dann nimmt das Blasorchester seine Proben unter der Leitung von Phillip Boyle wieder auf. Geprobt wird in der Regel dienstags von 20 bis 22 Uhr im vereinseigenen Haus in der Rümminger Straße. Die Sommerpause wurde unter anderem genutzt, um das Notenarchiv auf den aktuellen Stand zu bringen und im Haus einige Arbeiten vorzunehmen. Nun beginnt die musikalische Vorbereitung auf das Adventskonzert am 9. Dezember in der Kirche St. Bonifatius sowie der Konzertreise in die französische Partnerstadt Sens vom 17. bis 19. November. Nach der Sommerpause ist ein idealer Zeitpunkt für einen Start von Neu- und Wiedereinsteigern bei der Stadtmusik. Schnuppern in einer Probe ist jederzeit möglich, idealerweise nach vorheriger Kontaktaufnahme per E-Mail an info@stadtmusik-loerrach.de. Willkommen sind dabei Musikerinnen und Musiker sämtlicher Instrumente. Verstärkung sucht die Stadtmusik derzeit vor allem bei Klarinetten und Schlagzeug.

Das Jugendorchester der Stadtmusik beginnt seine Proben nach Ende der Schulferien am Dienstag, 12. September. Es probt dienstags von 18.30 bis 19.30 Uhr unter der Leitung von Jasmin Weinelt, ebenfalls im Haus der Stadtmusik. Auch hier sind Neuzugänge herzlich willkommen. Im zweiten Halbjahr stehen für den Nachwuchs im September ein Konzert bei der Seniorenresidenz Gevita sowie im November ein Auftritt bei der Kinderbuchmesse im Burghof an.

Doppelkonzert mit der Philharmonie Sittard (NL)

Die Stadtmusik Lörrach erwartete vom 13. bis 16. Juli den Besuch  einer rund 100-köpfigen Gruppe der Philharmonie aus dem niederländischen Sittard. Die Gäste reisten mit einem rund 65-köpfigen Blasorchester sowie einem 20-köpfigen Schlagzeugensemble an. Gemeinsam mit der Stadtmusik Lörrach gestalten diese am Samstag, 15. Juli, 19 Uhr, ein rund zweistündiges Konzert im Rosenfelspark Lörrach.

Erste Kontakte nach Lörrach knüpfte der niederländische Verein, der zu den besten in der Provinz Limburg im Süden des Landes gehört, bereits Anfang 2020. Seitdem war eine Reisekommission bereits vier Mal in Lörrach, um den Aufenthalt vorzubereiten. Die Philharmonie, der Name bedeutet  “Liebe zur Musik”, unternimmt regelmäßig mehrtägige Konzertreisen. Zuletzt führten diese nach Spittal an der Drau in Österreich (2012) und Echternach in Luxemburg (2018).

In Lörrach übernachteten die Niederländer in der Jugendherberge. Am Ankunftsabend 13. Juli stand ein Dinner mit Musik im Brauhaus Lasser auf dem Programm. Am Freitag probte das Harmonieorchester der Philharmonie im Haus der Lörracher Stadtmusik, ehe es am Nachmittag  beim “Expedition Schwarzwald” getauften Spiel ohne Grenzen vor allem um den Spaß ging.

Höhepunkt war das gemeinsame Konzert am Samstagabend. Die Stadtmusik Lörrach unter der Leitung von Phillip Boyle spielte Werke von dem Franzosen Francois Rousselot (Apertura), dem Niederländer Carl Wittrock (Antartica), zwei Stücke aus der Ukraine sowie Arrangements  des James-Bond-Titelsongs “Goldeneye”, im Original gesungen von der kürzlich gestorbenen Tina Turner, sowie dreier Songs von Popmusikerinnen der jüngsten Generation.

Die Gäste gestalteten einen Block mit ihrem Schlagzeugensemble unter der Leitung von Frank Marx. In einem zweiten spielte die Harmonie unter der Leitung von Jos Zegers, der früher das Bundespolizeiorchester München dirigiert hat und zwischenzeitlich am Konservatorium in Maastricht lehrt sowie ein berittenes Musikkorps der niederländischen Luftwaffe leitet, “Strange Humors”  von John Mackey,  das orientalische Musik mit afrikanischem Trommeln verbindet, Filmmusik von John Barry (Out of Africa), einen Zirkusmarsch von Henry Fillmore, der die Posaunen ins Rampenlicht stellt, sowie einen konzertanten Paso doble und Weiteres aus Spanien.

Leider war der Konzertabend am Samstag 15.7. im Rosenfelspark durch teils starke Regenschauer gezeichnet. Das Programm musste mehrfach unterbrochen werden und konnte leider auch nicht im vollen, geplanten Umfang dargeboten werden. Dennoch ließen sich sowohl die Musikerinnen und Musiker als auch die Zuhörer die vorherrschende gute Stimmung durch die feuchten Bedingungen nicht verderben.  Der Konzertabend im Ambiente des Rosenfelsparks bot viele schöne Momente und die Zuhörer honorierten dies durch ihre Treue, Durchhaltungsvermögen und Beifall.

Zur Philharmonie Sittard (NL):

1887 gründeten in Sittard 12 Musikanten die Philharmonie, damals  noch mit Streichern, um den Einwohnern der heute rund 40.000 Einwohner zählenden Stadt mit Musik regelmäßig angenehme Winterabende zu bieten. Heute besteht der Verein aus einem 80-köpfigen Blasorchester und einem Schlagzeugensemble mit 25 Musikern. Beide musizieren in der Höchststufe mit zahlreichen Auszeichnungen. Das Repertoire umfasst neben Originalwerken und Bearbeitungen auch Filmmusik, populäre Blasmusik und anspruchsvolle Unterhaltungsmusik jeder Art.  Weiterhin gehören zum Musikverein ein Ausbildungsorchester und ein Jugendorchester sowie eine eigene musikalische Früherziehung. Mit gut 200 aktiven Mitgliedern ist die Philharmonie einer der größten Musikvereine in der Region.

Auf ihrer Agenda stehen jährliche Gala- und Themenkonzerte, aber auch Sommerkonzerte auf Freilichtbühnen; regelmäßig nimmt die Philharmonie an Musikwettbewerben im In- und Ausland, inklusive Landesmeisterschaften, teil, unternimmt Konzertreisen und ist bei Umzügen und Paraden aller Art mit dabei.  Daneben fungiert sie als Begleitorchester nationaler und internationaler Künstler. Seit 2022 liegt die musikalische Leitung des Blasorchesters bei Jos Zegers. Das Schlagzeugensemble steht seit 2006 unter der Leitung von Frank Marx.

 

Presseberichte:

Musikalische Weltreise trotzt dem Regen

Die Stadtmusik Lörrach und die Philharmonie Sittard gaben ein mitreißendes Sommerkonzert. Zustande kam das Konzert auf Grund einer charmanten Idee: Die Philharmonie Sittard, ein Blasorchester aus den Niederlanden, unternimmt alle fünf Jahre eine Konzertreise ins Ausland…

Oberbadische Zeitung vom 16.7.2023; Regine Ounas-Kräusel
>> zum vollständigen Pressebericht (Oberbadische Zeitung)

Stadtmusik Lörrach und Philharmonie Sittard haben unverdrossen gegen den Regen angespielt

Lange geplant war das Treffen der Stadtmusik Lörrach und der Philharmonie Sittard. Doch als alles gerichtet war, mussten die Niederländer feststellen, dass es auch in Lörrach schlechtes Wetter geben kann…
Badische Zeitung vom 17.7.2023; Ansgar Taschinski
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