Haus der Stadtmusik zukünftig mit erneuerbaren Energien beheizt

Mit einer mittleren fünfstelligen Investitionssumme wurde im Jahr 2022 eine der größten Einzelinvestitionen des Vereins seit Jahrzehnten getätigt. Mit dem Anschluss an das Wärmeverbundnetz „Nordstadt“ wird das Haus der Stadtmusik seit Dezember zu einem großen Teil mit Biomasse beheizt.

Schon mehrere Winter beschäftigten sporadische Ausfälle der in die Jahre gekommenen Gasheizung die Musikerinnen und Musiker sowie die für die Haustechnik beauftragten Mitglieder des Vereins. Immer wieder musste der Heizungsnotdienst anrücken, um wieder für Wärme in den Vereinsräumen zu sorgen. Bereits im Sommer 2021 war man sich im Vorstand darüber einig, dass vor einem einfachen Austausch der Gasheizung gegen eine neue Anlage die Alternativen hierzu untersucht werden sollten. Von besonderem Interesse war der Anschluss an das Wärmeverbundnetz des Heizkraftwerks im Wölblin-Quartier, welches mit 89 Prozent erneuerbaren Energien aus Biomasse betrieben wird. Neben dem ökologischen Aspekt würde hierdurch auch der für den Verein anfallende Aufwand für die Wartung und Instandhaltung einer eigenen Heizungsanlage entfallen. Im November 2021 wurde das Projekt mit ersten Vorortterminen gestartet. Schnell war klar, dass der Anschluss zwar technisch kein Problem sei, für tragbare Erschließungskosten aber noch weitere Abnehmer der Fernwärme in der Straße notwendig sind. Glücklicherweise konnten diese in den darauffolgenden Monaten in der Nachbarschaft gefunden werden, so dass zur Hauptversammlung im März 2022 ein Angebot mit den einmaligen Erschließungskosten sowie laufenden Kosten für die Wärmeversorgung vorlag.

Die detaillierte Vorstellung des Vorhabens an der Hauptversammlung war für den Vorstand ein besonderes Anliegen. Einerseits erforderten Anschluss- und Umbaukosten von zirka 40.000 Euro eine größere Rücklagenentnahme aus der Vereinskasse, anderseits stellten die Investition und der abzuschließende Wärmeliefervertrag auch eine erhebliche Langzeitbindung des Vereins an den Fernwärmeverbund dar. Das geplante Vorhaben wurde von den anwesenden Mitgliedern an der Mitgliederversammlung für gut befunden, so dass das Projekt mit der Detailplanungen sowie Beantragung der Fördermittel im Frühjahr und Sommer fortgesetzt werden konnte.

Im Oktober begannen dann die Tiefbauarbeiten von der Wölblinstraße in Richtung Wiesentalstraße. Anfang Dezember erfolgte der Durchbruch in den Heizungskeller unseres Vereinsheims. Bei einem Wochenend-Arbeitseinsatz von vier Vereinsmitgliedern wurden die beiden alten Gasheizungen sowie die vorhandenen Installationen zurückgebaut und entsorgt, so dass die Firma Haas + Mandau GmbH am Montagmorgen direkt mit der Neuinstallation der hausinternen Wärmeverteilung beginnen konnte. Unglücklicherweise fiel die Woche des Heizungsumbaus auf die kälteste Woche im Dezember. Der große Proberaum war am Dienstagabend bei -10 °C Außentemperatur mit den provisorischen Elektro-Heizgeräten kaum über die +10° Marke zu bekommen – keine wirklich probewürdigen Bedingungen. Dankenswerterweise konnte das Orchester die Dienstagsprobe in dieser Woche im wohl beheizten Probelokal des Musikvereins Brombach abhalten. Neben der Erneuerung der Wärmeverteilung für die Vereinsräume sowie die Einliegerwohnung wurde auch die Warmwasser- und Kaltwasserverteilung erneuert  sowie ein hydraulischer Abgleich des Heizungssystems durchgeführt.

Im Anbetracht der zuletzt stark gestiegenen Gaspreise sind die Projektbeteiligten mehr denn je davon überzeugt, mit dem Anschluss an das Wärmeverbundnetz „Nordstadt“ den für den Verein richtigen Weg in Richtung einer ökologischen und zukunftsfähigen Wärmeversorgung eingeschlagen zu haben. Die Stadtmusik Lörrach dankt den beteiligten Firmen: ratio energie GmbH, Stadtenergie Lörrach GmbH & Co. KG sowie der Firma Haas + Mandau GmbH für die sehr gute Zusammenarbeit bei der Planung und Umsetzung dieses Projekts.