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Gemeinsames Totengedenken

Singgemeinschaft und Stadtmusik haben am 20. November 2022 in der Kapelle auf dem Hauptfriedhof bei einer gemeinsamen Feier ihrer verstorbenen Mitglieder und Angehörigen gedacht. Der Chor New Formation sang unter der Leitung von Nicos Mante drei Lieder, die Stadtmusik spielte unter der Leitung von Phillip Boyle vier Choräle.

Eine kurze Ansprache mit persönlichem Bezug hielt Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Die beiden Vorsitzenden Frank-Michael Littwin (Singgemeinschaft) und Daniel Gramespacher (Stadtmusik) lasen die Namen der verstorbenen Mitglieder vor.

Coronabedingt war 2020 und 2021 kein Totengedenken in dieser öffentlichen Form möglich, sondern nur in kleinstem (2020) und kleinem (2021) internen Rahmen.

ADVENTSKONZERT Prayer for Ukraine – Benefizkonzert für Wyschhorod

Samstag, 3. Dezember 2022 | 11:00 Uhr
Kirche St. Bonifatius
Leitung: Phillip Boyle
Anna Shylo (Bandura, Gesang)

Die Stadtmusik spendet den Erlös der Kollekte beim Adventskonzert der Aktionsgruppe „Hilfe für Wyschhorod“ des Städtepartnerschaftsvereins Lörrach International. Die AG erhält seit geraumer Zeit kaum noch Spenden. Die Lage in der ukrainischen Stadt nördlich von Kiew, die seit 1999 mit Lörrach befreundet ist, ist aber nach wie vor angespannt, unter anderem wegen einer hohen Zahl an Binnenflüchtlingen, einer beträchtlichen Arbeitslosigkeit und einer hohen Inflation. Hinzu kommt der Winter mit Nässe und Kälte. Die AG unterstützt das Ukrainische Rote Kreuz mit Geldspenden, derzeit beim Herstellen von Heizöfen, Feldküchen und Warmwasserbereitern, die dringend benötigt werden. Für das Geld werden Bleche, Schweißbrenner und weiteres Material beschafft, mit denen Mitglieder des Roten Kreuzes und Freiwillige die Geräte bauen. Die AG passt ihre Hilfsleistungen an, sobald sich vor Ort die Prioritäten ändern.

Hinter fast jedem Stück des Programms steht eine Geschichte. Diese sind – unabhängig vom Jahrhundert – mit der Unterdrückung durch Russland, mit dem
ukrainischen Widerstand dagegen und dem Kampf für eine eigenständige nationale Kultur verflochten: Lyssenko und Schewtschenko standen an der Spitze der Unabhängigkeitsbewegung im 19. Jahrhundert und mussten dafür leiden. Mykola Leontowytsch, der Komponist von Schtschedryk (bekannt als Carol of the Bells), wurde wegen seiner Förderung der Unabhängigkeit ermordet. Adamzewytsch war ein überlebender Repräsentant der Tradition der blinden Kobsaren (Volkssänger und Banduristen), die Stalin in den 30er Jahren gewaltsam zu vernichten versuchte. Wir möchten mit diesem Konzert auch einen querschnittartigen Einblick in die ukrainische Kultur geben. Deshalb ist der Kosaken-Tanz Gopak (Hopak) dabei. Bulgar aus der historisch jüdischen
Stadt Odessa soll den besonderen Charakter und Humor widerspiegeln, für den die Odessiter bekannt sind.Das Hauptwerk des Konzertes, Shrine of the Fallen,
ist zum Andenken an die Demonstrationen von 2014 geschrieben und zitiert u.a. das Volkslied „Plywe katscha“ (Eine Ente schwimmt): „Wenn ich in einem
fremden Land sterbe, wer gräbt das Loch?“

Wir sind stolz, dass die 19-jährige Anna Shylo aus Tschernihiw bei unserem Konzert mitwirkt. Zusammen mit ihrer Stimme wird das ukrainische Nationalinstrument Bandura in der Kirche erklingen. Somit wollen wir mit diesem Konzert nicht nur zum Nachdenken anregen, sondern auch die Musik und das Kulturerbe der Ukraine feiern!

Stadtmusik kooperiert mit Hochschule für Musik in Basel

In der Probe am 18. Oktober waren Bjørn Sagstad, Professor für Blasorchesterdirektion an der Hochschule für Musik FHNW in Basel, sowie zwei von Phillip Boyles Studienkollegen zu Gast.
Die beiden Studenten sowie Phillip Boyle arbeiteten mit dem Orchester an “Shrine of the Fallen”, dem Hauptwerk unseres Adventskonzertes, und bekamen von Bjørn Sagstad Tipps. Für eine Videoanalyse zeichnete der Dozent die Probenarbeit auch auf. Solche praktischen Einheiten mit Orchester sind für die Masterstudenten sehr wichtig.
Der Besuch setzte eine kleine Tradition fort: Bereits Sagstads Vorgänger, Professor Felix Hauswirth, war in den 2000er- und 2010er-Jahren mit seinen Dirigierstudenten immer wieder in Lörrach zu Gast. Und die Kooperation mit der Musikhochschule geht weiter.
Für 6. Dezember ist bereits ein nächster Termin mit Bjørn Sagstad vereinbart, weitere sollen nach dem Jahreskonzert am 4. März 2023 folgen.

Die Stadtmusik zu Gast in der Trompeterstadt

Der erste Auftritt der Stadtmusik nach der Sommerpause war am 18. September ein gut besuchtes Promenadenkonzert im Schlosspark Bad Säckingen.

Bei kühlen Temperaturen, aber Sonnenschein, bot das Orchester unter der Leitung von Phillip Boyle einen Querschnitt durch sein aktuelles Repertoire für Freiluftauftritte. Darunter erneut einige Stücke aus Norwegen, die bereits beim Jahreskonzert oder im Rosenfelspark erklungen waren, aber auch neu Einstudiertes wie “Riverside Overture” und “Despacito”, sowie wieder Aufgenommenes wie “Hymn to Freedom”, “Greek Folk Song Suite” und “80er Kult-Tour”.

Als Reverenz an den Trompeter von Säckingen, der traditionell mit dem Lied “Behüt’ Dich Gott” die Konzerte im Schlosspark beendet, spielten die sechs TrompeterInnen der Stadtmusik Leroy Andersons “Bugler’s Holiday”.

Phillip Boyle ist neuer Dirigent der Stadtmusik

Dirigent Phillip Boyle;
Foto: Pia Tviberg

Der neue Dirigent der Stadtmusik Lörrach heißt Phillip Boyle. Vorstand und Orchester haben einstimmig entschieden, die Zusammenarbeit mit dem 33-jährigen Norweger, der im April als Gastdirigent das Jahreskonzert der Stadtmusik im Burghof geleitet hat, fortzusetzen. Boyle ist Nachfolger von Ulrich Winzer, der im Sommer 2021 nach fast 23 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit überraschend seinen Rücktritt als Dirigent der Stadtmusik erklärt hatte, weil er nicht länger mit den Einschränkungen, wie sie Corona mit sich brachte, dirigieren wollte.

“Das Projekt Norwegen mit dem Ziel Jahreskonzert und auch das Serenadenkonzert im Rosenfelspark im Juli haben uns überzeugt”, hält der Vorsitzende Daniel Gramespacher in einer Mitteilung fest. In einer Zeit, die vor allem wegen der Corona-Pandemie nicht einfach war, habe die musikalische Zusammenarbeit mit Phillip Boyle seit Februar vielversprechend begonnen. “Gemeinsam wollen wir diese weiterentwickeln.” Auch menschlich habe es von Beginn an gepasst.

Phillip Boyle kommentiert die Entscheidung des Vereins so: “Wir haben 2022 schon viel Gutes erreicht und ich freue mich, dass den Musikern die Proben und Konzerte offensichtlich so viel Spaß machen, dass sie mir die musikalische Leitung anvertrauen.”
Phillip Boyle, studierter Posaunist und vor allem in der Alten Musik zu Hause, lebt seit einigen Jahren in Basel und absolviert seit Herbst 2021 an der Musikhochschule dort ein Masterstudium in Blasorchesterdirektion bei Professor Bjørn Sagstad, das er im Sommer 2023 abschließen wird. Blasmusikerfahrung sammelte er unter anderem im Musikkorps der Königlich-norwegischen Garde. Neben seiner Dirigententätigkeit bei der Stadtmusik Lörrach ist er weiterhin mit Barock- und moderner Posaune als freischaffender Musiker tätig. Zudem übernimmt er diesen Herbst die musikalische Leitung des Stadtposaunenchores Basel.

Am 2. September hat die Stadtmusik nach der Sommerpause ihre Proben wieder aufgenommen. Am Dienstag, 20. September, 20 Uhr, beginnt die Stadtmusik in ihrem Vereinsheim (Rümminger Straße 11) mit den Proben für das Adventskonzert am 3. Dezember.

“Da wir ein komplett neues Programm spielen, ist das ein idealer Zeitpunkt für Neu- und Wiedereinsteiger”, hält Gramespacher fest. Besonders gefragt ist, wer Klarinette, Tuba, Fagott oder Schlagzeug spielt.